Olja Savičević Ivančević

Letzten Sommer habe ich zu meinem großen Vergnügen eine Einladung von Iva Ciceran aus der Stadtbibliothek in Pazin und dann auch von Neven Ušumović aus der Stadtbibliothek in Umag bekommen, meinen neuen Roman „Adio Cowboy“ in Istrien vorzustellen. Die Einladung habe ich natürlich bereitwillig angenommen und im Oktober 2010 im Rahmen des „Monats des Buches“ einige angenehme und fröhliche Tage im Literaturhaus in Pazin verbracht. Mein Gastaufenthalt wurde als eine Mini-Tour in einigen Stadtbibliotheken Istriens (Pazin-Labin-Umag) inkl. der Buchhandlung Castropola in Pula organisiert.

Den Roman „Adio Cowboy“ wurden von den mir lieben Kollegen und Schriftstellern vorgestellt: Slađana Bukovac, Tatjana Gromača, Neven Ušumović, Morin Kudić, alles unter dem wachsamen Auge der ausgezeichneten Gastgeberin und Veranstalterin Iva Ciceran. In Pula sprach auch Magdalena Vodopija über den Roman. Alles war ziemlich gut von lokalen Medien aber auch von HRT begleitet, und das Publikum war ausgezeichnet.

Die Labiner Dichterin Malvina Mileta hat meine Poesie in den lokalen Dialekt übersetzt, was mich besonders erfreut hat, weil meine Gedichte viel besser im Labiner Dialekt als im Hochkroatisch klingen, was dem Talent der Übersetzerin zu danken ist.

Das Literaturhaus selbst befindet sich an einem sehr eindrucksvollen Standort, in der Altstadt von Pazin, oberhalb des Kastells, in welchem sich heute das Museum befindet (welches ich besucht habe, die Ausstellung der istrischer Auswanderer besonders genießend) und gleich oberhalb der Paziner Schlucht und dem Pazinčica-Bach, aber zum Glück weit genug vom Abgrund. Im Obergeschoss habe ich in der Gesellschaft meiner Freundin, Fahrerin und Ärztin (alles in einer Person) Danijela Kalibović verweilt, und im Erdgeschoss wurde meine Lesung bei Fritule und Wein veranstaltet.

Hinsichtlich der Lage, des Ambientes, der Einsamkeit, des Friedens und der spezifischen, ungewöhnlichen Atmosphäre, ist das Häuschen oberhalb Pazinčica, das ich keinesfalls zufällig Vogelhaus benannt habe, „wie geschaffen“ für den Aufenthalt und das Schaffen der Schriftstellerinnen und Schriftsteller ist – was ich dem Haus und den Schriftstellern vom Herzen wünsche.

Ich bin mit PKW angereist, was ich auch den zukünftigen Gästen empfehle, weil ich in der Freizeit die benachbarten Ortschaften, Sehenswürdigkeiten, Konobas und Feier besucht habe, um zum Schluss zurück nach Split zu fahren, lebenslang beeindruckt und mit der Hoffnung nochmals (wenigstens noch einmal) nach Literaturhaus zu kommen.