Đurđa Knežević

Das Rauschen nächtlicher Schwingen

Sie färbte sich die Lippen und rauchte mit dünner Zigarettenspitze, kurz, Sie war eine Dame. Den kostbaren Pelzmantel, den sie im Winter trug, nahm sie auch immer aus der Großstadt mit in die Sommerfrische nach Pazin, wo sie jedes Jahr für einige Monate hinfuhr. Ein Ort, weder besonders groß noch klein, nicht weit vom Meer, aber doch weit genug von touristischem Gewusel und allzu großer Hitze. Ganz offensichtlich war sie also eine Dame. Außerdem, und das war nicht so offensichtlich, hatte sie ein besonderes Talent. Sie pflegte nämlich nicht zu sprechen, sondern zu erzählen. Ein Satz oder eine kurze Erklärung, ein beiläufiger Gruß – alles nahm einige Minuten in Anspruch, erst recht eine Anekdote… Ganz gleich was, alles wurde zu einer Geschichte, reich an Bildern, voll von Bedeutungen und manchmal Weisheiten. Die Länge war unwichtig, nur dass die ausführlicheren Erzählungen ein größeres Vergnügen boten.

Von Pazin erzählte sie häufig. Ihre Familie besaß dort ein Haus, in dem sie die Sommermonate verbrachte. Pazin aber blieb, zumindest mir, etwas abstrakt und unwirklich im Gedächtnis. Wo die Stadt sich befand, ob es überhaupt eine und wie groß sie war oder wie sie aussah, das wusste ich nicht. Vielleicht eine Kleinstadt, von einer größeren hätte ich den Namen bestimmt schon öfter gehört, und ein Dorf hätte nicht zu ihrer Vornehmheit gepasst. Aber ob Stadt oder Kleinstadt spielte wohl auch keine Rolle, und so wurde es auch nie erwähnt. Erwähnt hingegen wurden die Paziner Truthähne. Ihretwegen wurde überhaupt von Pazin erzählt. Ich weiß, was ein Truthahn ist, das wusste ich auch damals, doch in den Geschichten wurden sie auf sehr dramatische Weise erwähnt, und in der Verbindung dieser Geschichten und meiner Vorstellung verwandelten sie sich in regelrechte Archosaurier, riesengroße und gefährliche Urvögel, die über Pazin hinwegflogen. Wenn sie einen besonders starken Eindruck hinterlassen wollte, sprach Tante-Dame Vera – so war ihr Name – nicht nur von ihrer Größe, sondern auch von den mächtigen Flügeln, die die beleibten Vögel zu tragen vermochten. Im Unterschied zu gewöhnlichen Truthähnen, die ich aus meiner unmittelbaren Umgebung kannte und die eher träge liefen, bei denen aber vom Fliegen keine Rede sein konnte, waren diese aus Pazin offenbar dazu imstande. Und zwar nicht einfach mit ein bisschen Anlauf flach über den Hof hüpfen, so wie es jedes Huhn kann, sondern – und da fügte sie das stärkste Bild hinzu: das vom Paziner Truthahn, der über die ganze Schlucht von Pazin fliegen konnte. Was es aber mit dieser Schlucht auf sich hatte und was es in Wirklichkeit bedeutete, das da in ihrer Geschichte so dramatisch klang, erwähnte sie nicht weiter, so als betrachte sie es als unwichtig oder selbstverständlich. Und so blieb mir die Schlucht ein Rätsel. Es hätte eine tiefe Grube sein können oder ein Loch, das irgendwann einmal begonnen und nicht weiter ausgegraben worden war… Es hätte alles Mögliche sein können, und jetzt blieb es der Logik oder der Fantasie überlassen, was so eine «Schlucht» wohl sein könnte, die so ein Truthahn überfliegen kann. Das von der Erzählerin gebotene Bild bemühte mein kindliches Vorstellungsvermögen, das der Realität ohnehin schon so wenig zu- wie der Logik abgeneigt war. Noch etwas von Tante-Dame Vera beflügelte meine Fantasie geradezu, so wie ihren Truthahn, diesen gigantischen über der Schlucht. Bücher. Bücher, von denen sie Unmengen besaß. Irgendwann schenkte sie mir unvermittelt und ohne speziellen Anlass einige sehr schöne Exemplare. Allesamt prachtvolle Ausgaben, deren geheimnisvoller Inhalt in feste, rote Umschläge gebunden und mit wunderbaren farbigen Abbildungen neben den Titeln versehen war, und die zum sofortigen Lesen einluden. Die Bilder auf den Innenseiten waren ebenso schön, zwar nur schwarze Tuschezeichnungen, aber so sorgfältig und detailliert angefertigt, aus unzähligen kurzen und längeren Strichen zusammengesetzt und so realistisch gezeichnet, dass sie auch ohne Farbe lebendig schienen. Aus den Titeln ging hervor, dass die Bücher von einem Jules Verne geschrieben worden waren, doch ich hielt das für genauso erfunden wie die Geschichten. Sicher brauchen Bücher einen Schriftsteller, aber dieser Name mit dem so schönen weichen Klang, der in einer noch schöneren, geschwungenen Schreibschrift auf dem Einband stand, passte einfach zu gut in das gesamte Bild. Ich war überzeugt, dass der Träger dieses Namens die zurückhaltende und in sich gekehrte Schlüsselfigur jedes dieser Bücher war. Auch sahen die Figuren in den Illustrationen aus wie jemand, der Jules Verne heißen musste, wenn es denn einen gegeben hätte. Stattlich, mit Seitenstreifen auf den schmalen Hosen, in knielangem Redingote-Mantel, mit eleganten, feinen Händen und schlanken Fingern; zumindest sahen die meisten Abbildungen so aus, die guten und schöneren. Mit gewelltem, nach hinten gekämmtem, nur wenig widerspenstigem Haar, ernstem Gesicht und gezwirbeltem Bart.

In den geschenkten Büchern blätternd, mich auf das Lesen freuend und mir mit freudiger Sorgfalt überlegend, mit welchem ich anfangen sollte, entdeckte ich eine Zeichnung mit der Überschrift «Schlucht von Pazin». Sie war sehr eindrucksvoll und zeigte eine wirklich riesige Schlucht, die zu einem Großteil von nacktem Fels umgeben war. Oben am Hang drängten sich kleine Häuschen aneinander, winzig im Vergleich zum Abgrund, und umkrönten ihn wie kleine Perlen. Tief unten am Grund der Schlucht schlängelte sich ein Flüsschen entlang, wand sich durch einen lichten und dünnen Wald aus ungewöhnlich hohen, schmalen Bäumen und verschwand in einer dunklen Höhle im Felsen, die wie von Menschenhand geschaffen schien und an das Portal einer gotischen Kirche erinnerte.

Ich war verblüfft. Diese Schlucht war tatsächlich gewaltig, und die Idee, dass irgendein Truthahn, selbst ein besonderer aus Pazin, darüber hinweg fliegen konnte, schien mir nicht sehr wahrscheinlich. Vielleicht hatte sich Tante-Dame Vera einen Scherz erlaubt, als sie mir das Bild der Schlucht «geliehen» und «ihre» Truthähne darüber fliegen lassen hatte, denn sie kannte sicher ihr eigenes Buch, das nun in meinen werten Besitz übergegangen war. Die Geschichte von den fliegenden Truthähnen über einer solchen Schlucht bekam nun eine wirklich dramatische Note. Auf jeden Fall wurde mir das Ausmaß klar und so wurde ein einfacher Truthahn zu einem majestätischen, mächtigen Vogel, der über tiefe und düstere Abgründe fliegt. Dann kehrte alles wieder dorthin zurück, wo es hergekommen war, ins das Buch, das ich auch gleich durchgelesen hatte und daraufhin noch alle weiteren, auf denen neben dem Titel, wie ein Schutzsiegel, der verschnörkelt schöne Name Jules Verne stand.

Wir alle kennen, zumindest in den ersten Lebensjahren, den kausalen Zusammenhang von Zeit und Älterwerden. So wurde auch ich älter, ob ich wollte oder nicht, und manchmal konnte ich dabei einigermaßen geschickt verbergen, wie wenig mein physisches Wachstum von angemessenem Erwachsensein begleitet war. Der Kampf gegen das Erwachsenwerden war nicht leicht, die Realität mischte sich ständig rücksichtslos und aufdringlich in die Angelegenheiten meines unwilligen Reifeprozesses und gewann dabei oft die Oberhand. Nach einem solchen mehrjährigen und letztlich verlorenen Kampf gegen die bittere Wirklichkeit flohen ich und eine noch weniger erwachsene Freundin in den Urlaub nach Istrien. Die Reise war langwierig, und irgendwo hinter dem Tunnel durch das Učka-Gebirge wollten wir nach einer Unterkunft für die Nacht suchen, um die Reise am nächsten Morgen fortzusetzen. Also kehrten wir zu einer seltsamen Uhrzeit, weder besonders früh noch spät am Abend, in einem Hotel am Rand von Pazin ein. Im Restaurant waren keine Gäste mehr, möglicherweise waren auch vorher keine dort gewesen, und uns wurde gesagt, dass man bald schließen werde. Außer einer trägen Kellnerin gab es hinter der Rezeption noch eine genauso passive junge Frau. Die meisten Lichter waren schon gelöscht, so große Räume mit hohen Decken beleuchtet zu halten war ja auch sinnlos. Ich fragte mich, ob es wohl trauriger wäre, so wie wir jetzt im von den Holzvertäfelungen bräunlichen Halbdunkel zu sitzen, oder wie erstarrt in einem kalt und grell beleuchteten großen Würfel. Wir hatten keinen Hunger, wir wollten bloß noch kurz bei einem Bier sitzen bleiben, anstoßen, mit dieser kleinen Zeremonie die Reiseetappe beenden und bald ins Bett gehen. Obwohl alle Tische frei waren, war der Kellnerin sehr daran gelegen, dass wir uns an einen bestimmten setzten, direkt an ein großes und breites Fenster. Sie deutete mit ihrer Hand in die spiegelnde Schwärze und erzählte etwas von einem Abgrund, der gleich dort hinter dem Fenster sein sollte. Weil ich von der langen Fahrt und dem halbdunklen Raum etwas benommen war, drangen ihre Worte nicht ganz zu mir durch, in dem Moment konnte ich mir auch keine Gedanken darüber machen. Ich hatte nur das Gefühl, dass die Kellnerin uns förmlich an den Rand dieses Abgrunds schob und so einen seltsamen und etwas morbiden Sinn für Humor zeigte, aber ich verübelte es ihr nicht. Es kam mir sogar ein wenig entgegen, als sei es Selbstironie oder auch Ironie auf Kosten zweier später Gäste, die müde von der Reise und schweigend am Tisch sitzend nur endlich ihr Bier trinken wollen. Ich war tatsächlich sehr müde und das Bier tat sein übriges, so dass mir im Entferntesten nicht die Schlucht oder die fliegenden Truthähne einfielen, wobei ich natürlich wusste, dass wir uns in Pazin befanden. Im echten Ort, und nicht in jenem aus den Geschichten von Tante Vera. Doch dort neben der Straße war alles, das hinter den schwarzen Scheiben lag, immer noch völlig formlos und abstrakt. Unterbewusst streifte mich der Gedanke und am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise fort.

Nach dieser unbewussten, nahen Begegnung mit Pazin und vielleicht auch mit seinen fliegenden Truthähnen wuchs man tatsächlich nicht weiter und wurde auch nicht wesentlich erwachsener. Einige Jahre wurden sicher für etwas aufgewendet, vielleicht auch nur verschwendet, aber da das für diese Geschichte nicht von Bedeutung ist, überspringe ich das, ebenso wie die Umstände und Gründe meines Herkommens. Jedenfalls fand ich mich eines Abends im Februar in Pazin wieder. Diesmal aber nicht nur auf Durchreise, einer Tour oder gar aus Zufall, sondern wegen eines bestimmten und vereinbarten Aufenthalts von einem ganzen Monat. Die bislang abstrakte Stadt war aus der Vergangenheit aufgetaucht, aus Tante Veras Geschichte, sie konkretisierte sich und mir blieb nichts anderes übrig, als endlich an ihre Häuser mit den nicht immer glatten Fassaden, den schlecht asphaltierten Straßen und ihrer gedeckten, winterlich braunen Umgebung zu glauben.

Den Weg vom Busbahnhof zu meiner Unterkunft legte ich zu Fuß zurück. Es war auch keine große Entfernung, nach dem langen Sitzen im beengten Bus sehnte ich mich nach Bewegung. Ich wollte die Beine ausstrecken und nach Lust und Laune mit den Armen winken können. Und so marschierte ich fast fröhlich durch das Städtchen und befolgte, mich stets nach dem höchsten Kirchturm richtend, die vorab erhaltene Beschreibung. Bis zum Haus, in dem ich einen ganzen Monat verbringen sollte, konnte es nicht mehr weit sein. Dann sah ich an der Seitenfront eines Hauses auf der gut beleuchteten Fassade einen lebensgroß gemalten Mann an einem Gartentischchen sitzen. Mit überkreuzten Beinen und aufgeschlagener Zeitung in den Händen schaute er mich direkt an, so wie es bei Zeichnungen oft der Fall ist. Irgendwie kam er mir bekannt vor. Amüsiert über mich selbst, musste ich laut auflachen. «Seltsam, den kenne ich doch irgendwoher.»

Man konnte mitten auf der leicht ansteigenden Straße laufen, ohne auf Autos achten zu müssen, in sanften Windungen führt sie den Berg hoch, den das steinerne Kastell bewacht und wo das Schriftstellerhaus steht, das für die nächsten Wochen mein Zuhause sein würde. Meine Angewohnheit, immer ausgerechnet nach den unattraktiven Orten Ausschau zu halten, ließ mich bei den schmutzigen Fenstern eines niedrigen Ladengeschäfts stehen bleiben. Im dunklen Raum hinter den Fenstern gab es vermutlich schon seit längerem nichts und niemanden. Ein verlassenes Haus ist eigentlich nichts, das besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Aber ich blieb wegen der Zeichnungen stehen, die von innen mit Klebeband an den Scheiben befestigt waren, so dass man sie von außen betrachten konnte, Blättern im normalen A4-Format, vielleicht zehn an der Zahl. Nirgends stand etwas geschrieben, es gab keine Erklärung für diese ungewöhnliche Ausstellung und was es mit diesen kleinen Zeichnungen auf sich hatte, die aus dem staubigen Dunkel zur Straße aushingen, mit in der Mitte leicht gewelltem Papier und vom langen Hängen schon bräunlich verfärbtem Klebeband. Auch das wäre nicht Grund genug gewesen, vor ihnen Halt zu machen und sie sich länger anzuschauen. Aber es handelte sich tatsächlich um die Zeichnungen, vielmehr Kopien von den Zeichnungen, die ich vor vielen Jahren im Buch von Jules Verne gesehen hatte, und die mich deswegen jetzt so fest vor den verlassenen Fenstern hielten. Vor allem jene, die die Schlucht von Pazin zeigten. Ich schaute mir die Bilder genau an, ohne Zweifel waren es dieselben wie in meinem Buch, nur hatten sie einen bläulichen Grund.

«Aber ja, natürlich kenne ich den von vorhin. Aus einem Buch aus meiner Kindheit. Das war Jules Verne!»

Bis zu meiner neuen Wohnung waren es noch etwa einhundert Meter, die Straße noch ein Stück weiter und am Fuße des grauen und schwermütigen Kastells scharf nach links die Straße hoch, dort stand das Haus gleich hinter der Kurve. Und die Straße war, wie ich irritiert feststellte, nach Jules Verne benannt.

Das Haus stand direkt am Rand der Schlucht. Das Obergeschoss war zur Gästewohnung ausgebaut. Ein längliches Zimmer, an dessen schmalen Ende eine Tür mit Glasscheiben auf einen Miniaturbalkon führte. Der Balkon hing genau über dem Abgrund. Ich trat auf ihn hinaus, es war schon dunkel und man konnte nicht bis auf den Grund sehen. Dort, wo sich die Schlucht befinden musste, war eine dichte Finsternis, umgeben von kohlrabenschwarzen Felsen. Der Rand der Schlucht zeichnete sich deutlich am hellen Nachthimmel ab und war wie von einer Kette aus Glühwürmchen von den beleuchteten Fenstern der Häuser am Hang umrandet. Von dort, wo das Zentrum sein musste, drangen eine undurchdringliche Schwärze und das Geräusch des zu schnellen Flüsschens hervor, dessen Wasser ungestüm gegen die Felsen schlug. Auf einmal verband sich alles aus den Geschichten von Tante Vera und aus den Büchern mit dem geschwungenen Namen Jules Vernes. Stadt und Schlucht materialisierten sich. Jules Verne war unvermittelt aufgetaucht, saß gemalt mitten im Ort, die Bilder aus den Büchern mit seinem Namen waren auch hier, selbst die Straße trug seinen Namen. Er war in der Nähe, schlich herum, zeigte sich aber nicht. Bei all dem hatte ich beinahe den Truthahn vergessen, jenen besonderen Paziner Truthahn, den furchtlosen Flieger mit den kraftvollen Flügeln. Von ihm nirgends eine Spur.

Die Tage vergingen, so wie sie es nun mal tun, und währenddessen wurden die Schlucht und ich vertraut miteinander. An jedem dieser Tage ging ich zu verschiedenen Zeiten auf den Balkon hinaus, bei Tag, am Abend und manchmal auch spät in der Nacht, und jedes Mal zeigte die Schlucht ein anderes Gesicht. Oder sie versteckte sich. Einmal floss und schnellte das Wasser in regelmäßigem Rhythmus, als täte es nie etwas anderes. Am nächsten Tag war es ganz trüb, sprang nervös auf und schäumte heftig. Irgendwann war es auch kein schmales, mäanderndes Flüsschen mehr, sondern staute sich zu einem regelrechten See, schmutzig-grün, der sich nicht bewegte und nirgendwohin abfloss. Eines Nachts wurde sie von einer Wolke eingenommen. Den ganzen Morgen strahlte sie weiß aus ihr heraus, im Schlund wogte es als koche jemand darin Milch, und dann, von der gnädigen Sonne befreit, schwebte sie würdevoll zurück in den Himmel. Auch die dürren Bäume des hilflosen Wäldchens an der Böschung gaben sich, braun vom winterlichen Warten, alle erdenkliche Mühe. Mal glitzerten sie morgens weiß oder silbern vom Raureif geschmückt, ein anderes Mal schimmerten sie moosbedeckt von der Sonne hellgolden.

Nachts, wenn ich auf den Balkon in die Nacht hinaustrat, war trotzdem alles da. Wenn nicht im Auge, so doch unleugbar im Kopf, im Gefühl. Die Schlucht zog sich vor dem Blick ins Dunkel zurück, doch das Tosen des Wassers bezeugte ihre Anwesenheit. Jules Verne schlich immer noch in der Stadt umher, überall waren Zeichen seiner Gegenwart zu finden. Und wenn man dem Dröhnen der Schlucht aufmerksam lauschte, war da noch ein ganz besonderes Geräusch. Das Rauschen mächtiger Schwingen.

 

Đurđa Knežević

Pazin, im Februar 2013

Übersetzung:  Kristina Mignon